Pressemitteilung
Dresden. In seiner heutigen Sitzung hat der Sächsische Landtag einen Antrag der Fraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD zur Weiterentwicklung der ganztägigen Bildung und Betreuung beschlossen (Drs 7/8363).
Dazu erklärt Christin Melcher, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
“Quantitativ gibt es bei den Ganztagsangeboten (GTA) in Sachsen kaum Luft nach oben, qualitativ aber durchaus. Nicht überall, wo Ganztag drauf steht, ist auch Ganztag drin. Zwar unterbreiten neun von zehn Schulen Ganztagsangebote. Jedoch stagniert der Anteil gebundener Ganztagsschulen, ein tatsächlich rhythmisierter Ganztag bildet weiterhin die Ausnahme.”
“Im September hat der Bund den Weg für das Ganztagsförderungsgesetz frei gemacht. Dadurch stehen den Ländern bis 2026 insgesamt 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Parallel verstärkt der Bund im Rahmen des Corona-Aufholprogramms die GTA-Mittel des Freistaates mit 16 Millionen Euro. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen, dass diese Bundesmittel in Sachsen für einen Qualitätsschub genutzt werden. 86 Prozent der sächsischen Schülerinnen und Schüler besuchen den Hort. Wenn wir über Ganztag sprechen, sprechen wir nie allein über Schule, sondern immer auch über den Hort – und über Kooperation. Schließlich sind es stets die gleichen Kinder, die vormittags in der Schule sind und die nachmittags den Hort besuchen oder Ganztagsangebote der Schule wahrnehmen. Deshalb braucht es einen ganzheitlichen Blick.”
“Die sächsischen ‚Ganztagspiloten‘ sollten erproben, wie eine bessere Verzahnung von Schule und Hort gelingen und wie ein rhythmisierter Ganztag gestaltet werden kann. Anreize für eine Rhythmisierung setzen wir außerdem über die Förderung: Statt Mittel für ein Schuljahr auszureichen, wollen wir mehrjährige Pauschalen auszahlen, wenn ein entsprechendes Ganztagsschulkonzept vorliegt. In diesem Zuge wollen wir auch den ‚Qualitätsrahmen Ganztagsangebote‘ verbindlicher machen.”
Abschließend erklärt Melcher: “Weitere Hebel für eine Qualitätsentwicklung im Ganztag sehen wir in einer Neuauflage der Kooperationsdatenbank. Diese muss breit angelegt sein und gepflegt werden, damit Angebot und Nachfrage auch zueinander finden. Dabei soll das Know-how der Anbieter und GTA-Akteure einfließen. Wichtig sind uns außerdem Mindeststandards für die Vergütung von Honorarkräften, damit Ganztagsangebote auch für Externe attraktiv werden. Ich freue mich schließlich sehr, dass es neben der Fachstelle GTA an der TU Dresden wieder eine interdisziplinäre Servicestelle geben wird. Damit begründen wir ein Ganztagsmonitoring, das insbesondere die Kooperation zwischen Schule und Hort in den Blick nimmt.”
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