Empfehlungen zum Lehrkräftemangel – BÜNDNISGRÜNE plädieren für mehr Flexibilität, weniger Bürokratie und Blick auf die Schwächsten

Pressemitteilung

Dresden. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) hat am Freitag ihre „Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel“ vorgestellt.

Dazu erklärt Christin Melcher, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Die Personalnot an den Schulen ist erdrückend. Es ist deshalb wichtig, dass wir gemeinsam und einvernehmlich nach guten Lösungen suchen, wie wir den Lehrkräftemangel lindern, ohne die Lehrkräfte zu überlasten. Wir müssen dabei aber aufpassen, dass wir potenzielle Bewerberinnen und Bewerber nicht vergraulen, ehe sie überhaupt den Weg an die Schule gefunden haben.“

„Eine generelle Begrenzung der Teilzeit sehe ich kritisch. Es gibt auch jenseits gesetzlicher Ansprüche gute Gründe, die Zeit vor der Klasse zu reduzieren. Die Altersstruktur der sächsischen Lehrkräfte und die Ergebnisse der Arbeitszeitstudien der Gewerkschaften müssen bei solchen Maßnahmen ausreichend Beachtung finden. Außerdem funktioniert ein solcher Schritt nur im Gleichklang mit der Umsetzung der Empfehlung, vorbeugende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu intensivieren. Zur Minderung des Lehrkräftemangels ist es zudem wichtig, dass wir noch flexibler und schneller werden, um Lehrkräfte, auch im Seiteneinstieg, einzustellen und ausländische Abschlüsse unbürokratisch anzuerkennen. Hier sehe ich den Freistaat bereits auf einem guten Weg. Gleiches gilt für die Ausweitung des inzwischen unbefristeten Einsatzes von Assistenzkräften.“

„Bei aller Diskussion um Effizienz: Uns BÜNDNISGRÜNEN ist wichtig, dass wir die Schwächsten im Blick behalten. Unterrichtsausfall trifft diejenigen am härtesten, die ihn nicht über eine Förderung im häuslichen Umfeld kompensieren können oder die aufgrund einer Behinderung auf Präsenzlernen angewiesen sind. Das müssen wir auch beachten, wenn Selbstlernzeiten oder Hybridunterricht dauerhaft implementiert werden sollten. Die soziale Dimension von Schule darf nicht unterschätzt oder ausgeblendet werden.“

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