Zeichnung Frieden

Kindern den Ukraine-Krieg erklären – Kinderseelen schützen

Blogbeitrag

Krieg, besonders in nur zwei Flugstunden Entfernung, ist ein schwer vorstellbarer Zustand. Nicht nur können wir es kaum fassen, auch der Umgang damit, die Frage was man tun kann und wie hilflos wir in der gegenwärtigen Situation sind, treiben die meisten von uns um.

Wie also können wir Eltern unsere Kinder im Umgang mit diesem allgegenwärtigen Thema unterstützen? Was erzählt man Ihnen und wie können wir sie vor Sorgen und Ängsten schützen?

Die Bilder der Medienberichte, die für uns Erwachsene gemacht sind, sind fürchterlich: Zerstörte Städte und Wohnhäuser, Panzer und Kampfflieger, flüchtende Familien ud Kinder, die ihre verbliebenen Habseligkeiten auf dem Rücken tragen, all dies ist kaum zu ertragen, und nichts für Kinder. Trotzdem muss ein Umgang damit gefunden werden, sodass unsere Kinder im Grunde Bescheid wissen, ohne emotional Schaden zu nehmen.

Der Schutz aller Kinder steht an erster Stelle. Die Frage des Umgangs damit, ist die direkte Folge dieses Ziels. Aus diesem Grunde habe ich ein paar Hinweise zusammengestellt. Gibt es weitere Infos, die mit in die Liste gehören? Ab in die Kommentare damit – Danke!

Los geht’s:

Erstens: Informationen bedacht teilen. Es ist unsere Aufgabe dieses schwere Thema vorsichtig anzusprechen. Aktiv, ehrlich, aber altersgerecht. Je nach Alter und individuellem Charakter interessieren sich Kinder unterschiedlich stark für das Thema. Wir müssen ihre Fragen sachbezogen und nüchtern beantworten. Gibt es keine weiteren Fragen, kann das Thema beendet werden. Überfordern ist nicht hilfreich für unser Ziel unsere Kinder zu schützen, genauso wie sie „zu sehr“ zu schützen und ihnen so das Gefühl zu geben, dass etwas nicht stimmt, aber verschwiegen wird. Das birgt die Gefahr, dass Ängste noch mehr gefördert werden.
Kindgerechte Erklärungen können auch Beispiele aus der Lebenswelt der Kinder nutzen, zum Beispiel, dass es einen schlimmen Streit gibt, aber alle versuchen zu helfen ihn zu beenden.

Woher bekommen wir kindgerechte Informationen? Viele deutsche Medien bereiten die Nachrichten kindgerecht auf. Hier kann man folgende Sendungen & Homepages empfehlen:

Zweitens: Eigene Emotionen zurücknehmen. Besonders für Emotionen haben Kinder ein äußerst feines Gespür, das wissen wir alle. Auch wenn es schwer fällt, dürfen wir sie unsere Angst, Wut und Hilflosigkeit nicht vor unseren Kindern ausleben, wir müssen sie zurücknehmen, aber auch ruhig erklären. Wir Erwachsenen müssen für Kinder vor allem Sicherheit darstellen. Die Gefühle unserer Kinder müssen wir ernst nehmen. Fragen stellen, zuhören und für unsere Kinder da zu sein, ist das Beste was wir machen können.

Drittens: Ins gemeinsame Handeln kommen. Auch Kinder können ein Gefühl von Hilflosigkeit entwickeln und damit einhergehend den Wunsch haben etwas hilfreiches zu tun. Wir haben keinen Einfluss auf den Krieg an sich, aber wie wir mit unseren Kindern damit umgehen und aktiv dem Gefühl der Hilfslosigkeit entgegenwirken.

Was können wir tun?

  • Unsere guten Wünsche senden / der Opfer gedenken und einne Kerze anzünden,
  • Mit unseren Kindern zu einer Antikriegs-Demonstration gehen (zum Beispiel zur großen Friedensdemonstration am 13.3. ab 12 Uhr auf dem Augustusplatz mit abschließendem Zug um den Ring – mehr Infos hier) und Solidarität zeigen.
  • Mit Kindern benötigte Spenden kaufen und abgeben (Achtung, bitte genau schauen was und wo es gebraucht wird, am besten tagesaktuell – Info für Leipzig hier)
  • Friedensplakate malen und ins Fenster hängen / mit zur Demo nehmen. Das kann auf alten Bettlaken passieren, Pappen und Karton funktionieren auch.

Wenn Du als Mutter oder Vater selbst große Sorgen hast und ein*e Ansprechpartner*in brauchst, kannst Du bei der Eltern-Telefonberatung der Nummer gegen Kummer anrufen. (0800 – 111 0 550).

Bei all den schlimmen Nachrichten, die wir als Erwachsene aktuell aus der Ukraine erhalten, ist es unheimlich wichtig die eigenen Kinder nicht aus dem Blick zu verlieren. Lasst uns helfen, solidarisch sein und, soweit es uns möglich ist, Kinder schützen.

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